Nachricht | vom 05.06.2023
Bereich: Landwirtschaft 
Feldtage liefern praktische Lösungen für Zukunftsfragen des Ackerbaus

Feldtage liefern praktische Lösungen für Zukunftsfragen des Ackerbaus

2.800 Besucherinnen und Besucher informieren sich auf Großveranstaltung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen im Kreis Hildesheim über neue Wege bei Fruchtfolgen, Düngung, Sortenwahl, Ökolandbau, Arten- und Pflanzenschutz – Autonome Feldroboter zeigen Potenzial digitaler Anwendungen – Am Freitag steht Ressourcenschutz im Mittelpunkt

Nordstemmen – Die landwirtschaftlichen Betriebe in Niedersachsen haben vielversprechende Möglichkeiten, um sich auf die Herausforderungen des Klimawandels einzustellen und ihre Produktivität im Pflanzenbau noch besser mit Leistungen für Artenvielfalt und Umweltschutz zu verknüpfen. Das wurde auf dem ersten der beiden großen Feldtage deutlich, den die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) am Donnerstag (1. Juni 2023) auf ihrer Versuchsstation Poppenburg in Nordstemmen (Kreis Hildesheim) veranstaltete. Über den Tag verteilt kamen rund 2.800 Besucherinnen und Besucher.

„Unsere Betriebe suchen engagiert nach Wegen, um auch in Zukunft hochwertige Lebens- und Futtermittel herzustellen und dabei die Vorstellungen von Politik und Gesellschaft von mehr Nachhaltigkeit zu erfüllen – in Poppenburg liefern wir Landwirtinnen und Landwirten sowie weiteren Expertinnen und Experten aus dem Agrarbereich praktische Lösungsansätze“, erläuterte Kammerpräsident Gerhard Schwetje zur Eröffnung des Feldtages.

Die aufwendig für die Feldtage angelegten Versuche und Demonstrationen des LWK-Pflanzenbau-Versuchswesens decken alles ab, was Niedersachsen im Bereich Pflanzenbau zu bieten hat: Getreide, Mais und Energiepflanzen, Zuckerrüben, Grünland, Zwischenfrüchte und Leguminosen. An zahlreichen Stationen und bei Führungen durch LWK-Fachleute erfuhren die Gäste Details zur Bedeutung des integrierten Pflanzenschutzes, zum Effekt unterschiedlicher Arten der Düngung und zur Bedeutung einer abwechslungsreichen Fruchtfolge.

Abgestimmt auf die Ziele des „Niedersächsischen Wegs“ – ein Maßnahmenpaket für den Natur-, Arten- und Gewässerschutz – erfuhren die Besucherinnen und Besucher, welche betrieblichen Lösungen es etwa für die Pflanzenschutzmittel-Reduktionsstrategie und die Förderung der Artenvielfalt gibt.

Von dem umfassenden Angebot des Feldtages konnte sich auch Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte bei einem Rundgang über das 28 Hektar große Versuchsgelände überzeugen: Pflanzenbau-Profis der LWK erläuterten Staudte aktuelle Fragestellungen etwa des Ökolandbaus, der mechanischen Unkrautbekämpfung und zur Anregung des Bodenlebens.

„Mit den Feldtagen wird gezeigt, was in der Praxis funktioniert“, hob Staudte hervor. „Ich lade alle ein dabei zu sein und von den Erfahrungen anderer zu profitieren. So kommen politische Ziele auf das Feld. Ein umweltgerechter, effizienter, nachhaltiger Pflanzenbau ist der Schlüssel für eine zukunftsorientierte Landwirtschaft.“

Großes Interesse fanden die Maschinenvorführungen des Feldtages. Hierbei demonstrierten zwei autonome Feldroboter das Potenzial digitaler Anwendungen auf dem Acker: Während der elektrisch angetriebene „Farmdroid“ in Reihenkulturen wie Zuckerrüben Aussaat und mechanische Unkrautbekämpfung übernehmen kann, zeigte der „AgBot“ aus dem PraxisLabor Digitaler Ackerbau als 156 PS starker Diesel-Schlepper mit Einzelkorn-Sämaschine, dass dieser wichtige Arbeitsschritt auch ohne Mensch am Steuer funktioniert.

„Die in Poppenburg gezeigten digitalen, technischen und pflanzenbaulichen Möglichkeiten haben alle gemeinsam, dass sie auf einen besonders effizienten und sparsamen Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln ausgerichtet sind“, fasste Kammerpräsident Schwetje das Programm des Feldtages zusammen. „Darin zeigt sich der Nutzen und die Leistungsfähigkeit unseres Pflanzenbau-Versuchswesens: Dessen Erkenntnisse dienen unserer betrieblichen Beratung, die die bäuerlichen Unternehmen in die Lage versetzt, in Zeiten des Klimawandels die kommenden politischen Vorgaben zu erfüllen und dabei weiterhin erfolgreich zu wirtschaften.“

Auch abseits der Versuchsparzellen gab es für die Gäste ein reiches Informationsprogramm: Neben der LWK mit ihren Dienstleistungen und ihren Möglichkeiten als Arbeitgeberin präsentierten sich die weiteren Partnerinnen und Partner des „Niedersächsischen Weges“: Landvolk, BUND, NABU sowie das Umwelt- und das Agrarministerium. Viel zu sehen und zu besprechen gab es auf der begleitenden Fachmesse, bei der weit über 100 Unternehmen und Organisationen für ihre Produkte und Angebote warben.

Am morgigen Freitag (2. Juni 2023) geht der Feldtag der LWK in Poppenburg weiter: Dann erwartet Vertreterinnen und Vertreter von Behörden, Kommunen, Verbänden, Organisationen und Parteien ein spezielles Programm zur Vielfalt und zu den Möglichkeiten des Ressourcenschutzes durch die praktische Landwirtschaft. Weitere Gäste, die sich für professionellen Pflanzenbau interessieren, sind ebenso willkommen.

Digitalisierung war eines der Themen auf dem Feldtag der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) am Donnerstag (1. Juni) in Nordstemmen. Vor dem autonomen Feldroboter „AgBot“ stehen Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (7.v.r.) und Kammerpräsident Gerhard Schwetje (6.v.r.) mit (v.l.) Stefan Ortmann (Leiter des LWK-Geschäftsbereichs Landwirtschaft), Dr. Cord Stoyke (im Agrarministerium Leiter der Abteilung Ernährung, Landwirtschaft, Nachhaltigkeit), Henrich Meyer zu Vilsendorf (im Agrarministerium Leiter der Abteilung Ackerbau und Grünlandwirtschaft, Nährstoffmanagement), Dr. Jürgen Kauke (Ressortleiter Pflanze, Umwelt im LWK-Geschäftsbereich Landwirtschaft), Volker Hahn (Vorsitzender des Fachbeirats Versuchswesen Pflanze), Dr. Holger Buschmann (NABU-Landesvorsitzender), Konrad Westphale (Kreislandwirt Hildesheim), Lena Starcke (Vorsitzende des Fachbeirats Pflanzenschutz), Kammerdirektor Dr. Bernd von Garmissen und Markus Gerhardy (Vorsitzender des Ausschusses Pflanze).

„Die in Poppenburg gezeigten digitalen, technischen und pflanzenbaulichen Möglichkeiten haben alle gemeinsam, dass sie auf einen besonders effizienten und sparsamen Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln ausgerichtet sind“, fasste Kammerpräsident Gerhard Schwetje (Mitte) das Programm des Feldtages am Donnerstag zusammen. Mit im Bild Niedersachsens Agrarministerin Miriam Staudte (rechts) und Dr. Jan Oehlschläger, Leiter des Versuchswesens Pflanze und Organisator der Feldtage.

Digitalisierung war eines der Themen auf dem Feldtag der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) am Donnerstag (1. Juni) in Nordstemmen. Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (links) und Kammerpräsident Gerhard Schwetje stehen vor dem autonomen Feldroboter „AgBot“, der im PraxisLabor Digitaler Ackerbau der LWK eingesetzt wird.

Bei einem Rundgang über das 28 Hektar große Versuchsgelände der Landwirtschaftskammer informierte sich Niedersachsens Agrarministerin Miriam Staudte (links, vorne) über aktuelle Fragestellungen des Pflanzenbaus und des Pflanzenschutzes. Auf dem Foto erläutert Ökolandbau-Experte Markus Mücke (rechts) die Eigenschaften der Kulturen in den Versuchsparzellen.

Fotos: Ehrecke/Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Bei Maschinenvorführungen konnten sich die 2.800 Gäste des Feldtages am Donnerstag über die Fortschritte bei der Digitalisierung im Ackerbau informieren. Im Bild zu sehen ist eine kameragesteuerte Pflanzenschutzspritze für eine präzise, punktuelle Behandlung des Bodens. Foto: Ziegeler/Landwirtschaftskammer Niedersachsen

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Wolfgang Ehrecke
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