Finale 85 – Gert Schröder, ein großer Ästhet verabschiedet sich
Ein Finale ist eine Seltenheit in unserer Zeit, da es Mode geworden ist bis zum letzten Tage öffentlichkeitswirksam zu arbeiten. Der Bildhauer und Maler Gert Schröder ist hierbei eine Ausnahme. Wer seinen Werdegang beobachtet hat, neigt dazu zu sagen, d
  
03.04.2019
D 28844 Weyhe
Aktionen/ Wettbewerbe

Ein Finale ist eine Seltenheit in unserer Zeit, da es Mode geworden ist bis zum letzten Tage öffentlichkeitswirksam zu arbeiten. Der Bildhauer und Maler Gert Schröder ist hierbei eine Ausnahme. Wer seinen Werdegang beobachtet hat, neigt dazu zu sagen, dass es ein Abschied am Höhepunkt ist. Fürwahr, gerade in den letzten Jahren hat der, im 86. Lebensjahr stehende Künstler seine eindrucksvollsten Werke geschaffen. Das ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass Reife eben doch etwas mit Zeit und Erfahrung zu tun hat.

Vielseitig interessiert und engagiert, dabei schöpferisch unermüdlich kennzeichnet das Leben von Gert Schröder. Wie so viele war er gezwungen für den Lebensunterhalt seiner Familie zu sorgen und musste daher seine Leidenschaft Kunst Jahrzehnte lang hinten anstellen. Erst der wohl verdiente Ruhestand schenkte ihm die Zeit für seine Muse. So führte er u.a. den Kunstverein ART-Projekt 8 Jahre lang als Vorsitzender zu einer großen Anerkennung, wobei er unermüdlich das „Mädchen für alles“ spielte. Die neue Vorsitzende des Vereins, Karin Altrogge, würdigte dies mit einem entsprechend großen Geschenkkorb, in dem sich so manches Erfreuliche für den Gourmet Schröder befand.
Sein Heimatort Weyhe, allen voran Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, ließ es sich nicht nehmen, diesem kulturellen Leuchtturm der Region eine entsprechende Vernissage zum Finale auszurichten. 32 Skulpturen aus Stein und Bronze stehen nun bis zum 9. Mai im Licht erfüllten Atrium des Rathauses.
Freund und teilweiser Wegbegleiter, Dr. Dr. Wolfgang Griese ließ in seiner Laudatio das Leben Schröders Revue passieren und erzählte auch für Eingeweihte das eine oder andere Bonmot über ihn.
Schröder blieb sich auch bis zu seinem, selbst gesetzten Finale öffentlichen Auftretens treu und ließ eine seiner besten Arbeiten „La Paloma“ zu Gunsten der Hilfsorganisation „Pro Dem e.V.“ verlosen. Er kann es nicht lassen, immer für andere aktiv zu sein – und das ist gut so. Die rund 200 geladenen Gäste ehrten ihn für sein soziales Engagement mit regem Kauf von Losen.

Ein Finale ist jedoch kein Ende! Gert Schröder wird sicherlich auch weiterhin rührig in der Kunstszene mit mischen und unabhängig von Allem werden seine von exzeptioneller Ästhetik geprägten Werke sicherlich uns alle überleben. Eines dieser Werke hat seine Heimatgemeinde angekauft um die Erinnerung an diesen außergewöhnlichen Künstler auch in weiter Zukunft noch sichtbar vor Augen zu führen. Dennoch sollten Sie, liebe Leser, es sich nehmen lassen, die noch andauernde Ausstellung persönlich zu besuchen um die Schönheit der Werke als eigenen Glücksmoment aufzusaugen.
Mit großer Dankbarkeit und seinem Licht in den Herzen freuen wir Künstler und Freunde uns, Gert Schröder zu kennen und noch möglichst lange Zeit mit ihm zusammen wirken, diskutieren und genießen zu können.

Lieber Gert, wir verneigen uns vor Dir!